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Die Erbauung der Burg Kaprun wird um das 12. Jahrhundert angenommen, da der Ostturm romanische Kriterien aufweist. 1280 wird der „Turn zu Chaprunne“ als Schadenersatz für die Übergriffe der Velber urkundlich genannt. Die Burg dürfte anfangs im Besitz der Grafen Falkenstein oder Peilstein gewesen sein.

Keyfacts

  • 1287 – fällt sie an den Erzbischof Rudolf.
  • 1338 – werden die Velben Besitzer, von 1480 bis 1600 ist die Burg Sitz des erzbischöflichen Pflegegerichtes.
  • 1526 – wird die Burg von aufständischen Bauern niedergebrannt.
  • 1600 – baut Josef Hundt von Ainetperg die Burg im heutigen Grundriss aus.
  • 1606 – wird der Pfleger Caspar Vogl, der sich mit den Pinzgauer Bauern solidarisiert, enthauptet.
  • 1645 – besetzen Salzburger Musketiere die Burg. In der Folge scheinen verschiedene Besitzer auf.
  • 1921 – verkauft Fürst Johann II. von Liechtenstein die Burg an den peruanischen Gesandten H. E. Gildemeister.
  • 1984 – erwirbt der Burgverein die Burg und eine intensive Renovierung setzt ein.

Chronologie

  • 12. Jhd.  – Erbauung angenommen. Der Ostturm weist romanische Kriterien auf, (Biforium, Fugenstrich, Eckbossen, Fischgrätmuster). Die Romantik erreicht unser Land 100 Jahre verspätet 1100, die Burg wurde andererseits wegen ihrer Größe sicher vor der erzbischöflichen Herrschaft über den Pinzgau – 1228 – gebaut. Aus der Grafschaft, bayrische Grafen Falkenstein oder Peilstein gibt es keine urkundlichen Nachweise.
  • 1281 – bereits erzbischöfliche Landesherrschaft wird die Burg als Doppelturm erwähnt, Albert von Walchen und Vetter Friedrich von Walchen haben die Burg und Ländereien (Hofmark) geteilt zu Lehen.
  • 1287 – Nacht Alberts Tod hing sein Anteil an den Erzbischof zurück, die Kinder durften verbleiben. 
  • 1292 – Erhält Friedrich von Velm (Velber) diesen Teil der Burg zu Lehen. 
  • 1338 – Verliert Ortlieb von Walchen den Walcher Burganteil. 
  • 1378 – Ulrich von Velber versprach, sie dem Erzbischof offen zu halten.
  • 1415 – Erhielt dessen Tochter Praxedis, verehelichte von Puchheim die Burg zu Lehen. Nach dem Tod der velberischen Nachkommen kam die Burg Kaprun.
  • 1480 – an Erzbischof Bernhard von Rohr zurück und blieb von da an Sitz des Pflegegerichts, als Ablöse an Wolfgang von Puchheim wurden 11000 Dukaten bezahlt.
  • 1490 – Erster Pfleger Wilhelm Ramseider wurde Burgvogt.
  • 1526 – Wurde die Burg von Bauern zerstört und im Laufe des Jahrhunderts wieder aufgebaut.
  • 1574 – Neues Burgtor wurde gebaut.
  • 1560 – erbauten der Pfleger Dieter und Balthasar von Schedling die Schlosskapelle (Jakobskapelle).
  • 1565 – Starb Pfleger Balthasar von Schedling, diese Jahreszahl fand man über dem neuen Burgtor. 
  • 1599 – Vorletzter Pfleger auf der Burg ist Josef Hundt von Ainetperg zu Dorf und Rettenwert.
  • 1600 – Er baut die Burg im heutigen Grundriss aus.
  • 1601 – Wird Hundt abgesetzt und Caspar Vogl wird kurze Zeit Pfleger auf der Burg. Da er sich vermeintlich mit den Bauern des Pinzgaus solidarisiert, wird er zum Erzbischof beordert und dann enthauptet. Seine Residenz wird frühzeitig aber bereits ins Rosenbergschlössl in Zell am See verlegt. Ab diesem Zeitpunkt wird das Schloss teilweise verpachtet, teilweise residiert der Unterwaldmeister.
  • 1645 – Zillertaler Aufstand: Salzburger Musketiere besetzen die Burg. Erzbischöfliche Truppen (bis zu 300 Mann) wurden bei Kriegsgefahr nach Kaprun verlegt.
  • 1724 und 1726 Sanierungsarbeiten beim Rondell, Schloßzwinger und Ringmauer.
  • 1812 Die Burg wurde durch die Bayrische Regierung an Förster Marcus Rohrhard versteigert. In den folgenden 70 Jahren scheinen bis zu 14 private Besitzer auf. 
  • 1893 – Kauft Fürstin Sophie Löwenstein das „Schloßbauerngut Chaprun“. Sie wollte das Schloss instand setzen, dazu kam es aber nicht mehr.
  • 1920 – Ab diesem Datum gehört die Burg zu Schloss Fischhorn.
  • 1921 – verkauft Fürst Johann II. von Lichtenstein die Burg (samt Fischhorn) an den peruanischen Gesandten Heinrich Gildemeister. Nach dessen Tod übernehmen die Erben, seine beiden Töchter Frau Klein und Frau Gildemeister, den Besitz.
  • 1945 – dient ein Teil der Burg im 2. Weltkrieg als Notquartiere für Soldaten und das Verlies als Arrestzelle.
  • 1947 – Stürzte das letzte Dach ein, die Burg wird dem Verfall preisgegeben.
  • 1949 – Absturz der nördlichen Außenmauer.
  • 1975 – Mit Bewilligung der Eigentümer (Gildemeister und Klein) und im Hinblick auf das Denkmaljahr wird mit der Sanierung begonnen: Ostturmkrone, neue Brücke, neue Bastion vor dem Haupttor, Westturmdachgeschoß, Süderker, diverse Maueröffnungen, Südmauergleiche usw.. Erster Burgverein gegründet unter Obmann Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Max Effenberger.
  • 1984 – Umgründung des Burgverein Kaprun, zum Erwerb der Burg.
  • 1985 – Erwerb der Burg Kaprun durch den Burgverein Kaprun und Beginn der intensiven, vier Jahrzehnte dauernde Restaurierung der Burg Kaprun unter Federführung von Burgkustos Hofrat Dipl.Ing. Hans Waltl und Obmann Dr. Gottfried Nindl. bDie Burg Kaprun entwickelt sich den folgenden Jahren zu einem kulturellen Zentrum im Pinzgau.
  • 1993 – Gründung der Burgritterschaft der Falkensteiner auf Caprun
  • 2021 – Mit der Errichtung der Stiegenanlage im 27 m hohen Ostturm unter Obmann Ing. Norbert Karlsböck wurde die umfassende Restaurierung der Burg Kaprun im Wesentlichen abgeschlossen. Laufenden Arbeiten zur Bestandserhaltung und die Belebung der Burg Kaprun durch eine Vielzahl von Veranstaltungen stehen nun im Mittelpunkt der Tätigkeiten des Burgverein Kaprun.
  • 2024 – Neubau der 1988 errichteten Holzbrücke über dem Burgteich.