Entdecken Sie die versteckten Winkel und Geheimnisse der Burg Kaprun. Hinter jeder Ziffer verbirgt sich eine spannende Geschichte. Um diese sichtbar zu machen, klicken Sie einfach auf den jeweiligen Pin.
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Der große Eingangsbereich vom Burghof in den Palas, in dem der Burgfels dominiert, war in der Zeit des Rittergeschlechts der Velber der Stall, mit Pferden, Kühen, Schafen, Schweinen und Hühnern. Nach der Übernahme der Burg durch die Salzburger Erzbischöfe errichteten sie hier die Eingangshalle. Die Ställe für Pferde wurden vor die Burg verlegt.Im Zuge der Renovierung der Burg wurde hier erstmals eine WC-Anlagen eingebaut und der Eingangsbereich neugestaltete.
1993 konnte ein heute unverzichtbarer Lastenaufzug eingebaut werden.
Das Burgherrenzimmer war der einzige gut erhalten Raum in der damaligen Ruine, da es bis 1920 von einem Jäger bewohnt wurde. Im Verlauf der Renovierung wurde es von den Burgvereinsmitgliedern benutzt, daher auch der große, runde Tisch mit den jeweiligen Holzstühlen.
In diesem Geschoß befinden sich der Burgschank mit der überdachten Terrasse sowie das Burgzimmer mit einer kleinen Ausstellung.
Im vom Rittergeschlecht der Velber errichteten Palas, liegt der wunderschöne, große Rittersaal. Darunter befanden sich damals die Küchen- und Personalräume. Der beheizbare Rittersaal war wichtiger Mittelpunkt für die Burgbewohner.
Drei Wappen der mittelalterlichen Geschlechter der Burg zieren den Rittersaal. In der Mitte das Wappen der Falkensteiner (bayrisches Geschlecht), links das der Lehensvögte von Velber(n) (ursprüngliche Ritter aus Kitzbühel und ehemalige Söldner) und rechts das Wappen des Pinzgauer Geschlechts der Walcher.
Nach den Falkensteinern, erging der Auftrag der Bayern an die Velber, Maut entlang der Handelsübergänge über die Tauern einzuheben. Salz und viele andere Waren gelangten so in den Süden. Die Maut für den schon unter den Römern ein bedeutender Weg über den Großglockner war eine wichtige Geldquelle. Die romanische Wehr- und Mautburg stand strategisch gut vor dem Kaprunertal an der Salzach.
Der Bauteil des heutigen Galeriesaales, wurde erst nach der Übernahme der Salzburger Erzbischöfe über den unteren Vorratsräumen errichtet.
Damals waren die Räumlichkeiten mit vielen kleinen Kemenaten für bis zu 100 Elitesoldaten vorgesehen, die nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Übergänge der Tauern strengstens kontrollierten. Statt Ritter, gab es nun einen Burgvogt, der auf der Burg Kaprun mit zahlreichen Beamten den Pinzgau verwaltete.
Der Burgverein musste den Galleriesaal wieder neu aufbauen, da die Nordmauern eingestürzt waren.
Der Nordturm aus dem 10 Jhd. ist der älteste Teil der Burg. Die originalen Holzbalken der Kellerdecke sind bis heute erhalten.
Der mystische Burgfelsen auf dem der Turm gegründet ist, ragt in den Kellerraum und verleiht dem Raum eine besondere Magie.
Der Tatzlwurmkeller war ursprünglich der Vorratsraum des Wohnturmes, von außen begehbar und unter der Erde gelegen, garantierte er kühle Temperaturen. In einem kleinen Fenster des Kellers steht der Weingeist, dem bei Feier gehuldigt werden muss.
Der Tatzlwurm, ein Fabelwesen aus dem Pinzgau, halb Drache, halb Echse, hängt dominant über den Tisch.
Im Erdgeschoß des Nordturmes befindet sich heute, in einem gut erhaltenen Gewölbe, die kleine Werkstatt der Burg Kaprun. Vor dieser führt eine Steinstiege steil in den Tazelwurmkeller.
Von den Falkensteinern als Wohn- und Verwaltungsturm errichtet, wurde der Nordturm als Wohnturm von den Velbern übernommen.
An den unteren Teilen der Außenmauer des Remters ist das Fischgrätmuster im Stil der Natursteinmauerung des 10. Jhd. gut erhalten. Der Nordturm hat bis zu dreieinhalb Meter dicke Mauern.
Über eine außenliegende Holztreppe ist das 1. Obergeschoß des Wohnturmes erreichbar. Hier befindet sich in einem gut erhaltenen und mit einem Erkerfenster ausgestatteten Raum das Burgmuseum, in dem auf der Burg gefundene Exponate ausgestellt sind.
Aufgrund der vielen Plünderungen und dem Verfall zu einer Ruine sind nur mehr wenige Fundstücke erhalten. Eine Besonderheit stellt die romanische steinerne Kugelmühle dar, sie ist auf das 10 JHd. datiert. Mit ihr wurde das Getreide gemahlen. Teile der prächtigen Kachelöfen und zwei historische Pistolen von erzbischöflichen Soldaten wurden bei Grabungen gefunden.
Im Remter, dem Rittersaal der Falkensteiner Ritterschaft, finden noch heute Kapitel der Ritterschaft statt.
An den Wänden hängen die Wappen der Falkensteiner Ritter, zudem werden dort Schwerte, Hellebarden und sonstige Waffen der Ritter verwahrt.
Früher befand sich dort der Wohnraum der Rittergeschlechter, bestätigt durch vier Erkerfenster, die nur in herrschaftlichen Räumen zu finden sind. Die Fensteröffnungen hängte man damals mit Fellen ab, wie auch bei allen anderen Fenstern in der Burg.
Der Ostturm / BERGFRIED war im Mittelalter nur 2-stöckig und diente dem kleinen Rittergeschlecht der Walcher als Wohnturm. Ein sehr gut erhaltenes romanisches Erkerfenster dominiert den ehemaligen Wohnbereich der Walcher.
Im Erdgeschoß wurden zwei Verliese errichtet, in die Steuerschuldner und Gefangene für kleinere Delikte eingesperrt wurden. Nur mit einem kleinen Licht- und Luftloch, bei Wasser und Brot, unter schlechtesten, hygienischen Bedingungen, mussten dort bis zu sechs Gefangenen angekettet, oft wochenlang ausharren.
Die Salzburger Erzbischöfe bauten nach deren Übernahme der Burg Kaprun den Bergfried siebenstöckig aus.
Heute sind die früheren Geschoße verfallen und nur mehr an den Steinwänden zu erkennen. Zuvor diente der Bergfried erzbischöflichen Beamten als Arbeits- und Wohnturm, die damit jedoch mehr als unzufrieden waren. Im obersten Geschoß des Bergfrieds wurde eine Wohnstätte für den Salzburger Erzbischof mit wunderschönen, gotischen Fernstern eingerichtet, die er jedoch nie benutzte.
Auch der letzte Pfleger (Burgvogt) der Burg Kaprun, Caspar Vogl wohnte im Bergfried, bis er 1603 in Salzburg gefangen genommen und nach Folter im November dieses Jahres von Erzbischof Wolf-Dietrich von Raitenau zum Tode durch das Schwert verurteilt wurde.
Um die Panoramaaussicht am höchsten Punkt der Burg Kaprun zu erreichen, errichtete der Burgverein 2021 eine Stiegenanlage aus Lärchenholz. Damit ist die höchste Ebene der Burg nach mehr als einem Jahrhundert wieder zugänglich.
Der einzigartige Ausblick über die Burg und den Ort Kaprun sowie das Zeller Becken ist ein besonderer Höhepunkt eines jeden Burgbesuchs.
Seit 2008 verbindet der wiedererrichtete Südwehrgang den Bergfried mit dem Palas und den großen Rittersaal.
Hinter der Bühne liegt das ursprüngliche, alte Osttor der Burg. Um den vermuteten Burgbrunnen zu finden, wurden Ausgrabungen zwischen dem Nordturm und dem Ostturm ausgeführt. Den Brunnen fand man nicht, was die Erkenntnis nach sich zog, dass das Wasser von außerhalb geholt werden musste und es eine Zisterne geben haben musste. Gefunden wurde jedoch das alte Burgtor aus dem 11 Jhd.
Das Osttor ist an der Innenseite der Burgmauer zu erkennen. Es konnte von Osten in die Burg eingeritten werden, wie es damals bei Wehrburgen allgemein üblich war.
Das heutige, südliche Burgtor mit Teich und Brücke wurde viel später errichtet, als die Velber Angriffe auf die Burg erwarteten. Damals wurde das ungesicherte Osttor zugschüttet, um das Eindringen von Angreifern zu verhindern.